Über 100 Anwesende verfolgten am 9. Dezember in Gosen den Ausführungen von Sprecherratsmitgliedern der Bürgerinititative Gosener Wiesen im Saal des Märkischen Hofes. Vom Bericht über bisherige Aktionen wie "Wowereits Baum will schlafen", die Arbeit der BI im Bündnis Südost und der BvBB-Diedersdorf Arbeitsgruppe sowie der Teilnahme an Demonstrationen bis hin zu geführten Gespräche bei Bürgermeistern und dem Landrat wurden Details erläutert. Gosens Ortsvorsteher und Fluglärmkommission- (FLK) Mitglied Thomas Schwedowski informierte aus der letzten FLK-Sitzung in Schönefeld. Beamerpräsentationen, Videosequenzen und Kartenmaterial ergänzten die Vorträge. Für pointierte "Zwischenrufe" sorgte der Friedrichshagener Künstler Peter Waschinsky. Er sagte "Worte, die gesagt werden müssen". Viele Besucher kamen aus Nachbargemeinden wie z.B. Wernsdorf, Erkner, Müggelheim und Rahnsdorf. Ein Team des ZDF Länderspiegel begleitete die Veranstaltung. (Hier gehts zum Beitrag....) Unzureichende Maßnahmen, wie der Einbau von Lüftern als Ersatz für geöffnete Fenster, sorgten für Gelächter unter den Anwesenden. Das die Betriebskosten und der Erhalt der Geräte auch noch in die Obhut der Hauseigentümer übertragen werden soll, empfanden viele als unzumutbar. "Generell sind Wärmedämmkriterien der Energieeinsparverordnung mit diesen Geräten nicht erfüllt", so Rainer Lenck von der Bürgerinitiative. "Der Stand der Technik ist heutzutage ein anderer" führte er fort. Ein Besucher bemerkte dazu "dann wird man eben vom andauernden Lüftergeräusch nicht schlafen können". Die infolge rechnerischer Ermittlung gezogenen Nachtschutzgebietsgrenzen wirken willkürlich. Sie gehen quer durch den Ortsteil Gosen. Da kann schon mal die linke Doppelhaushälfte Schallschutzmaßnahmen finanziert bekommen, die rechte dagegen nicht.
Als brandaktuelle Information wurde bekannt gegeben, dass ab dem 5. Januar 2012 die Flughafeneigenen mobile Lärmmessstation im Gosener Norden für vier Wochen aufgestellt und Daten sammeln wird.
Da die Entscheidung des Leipziger Bundesverwaltungsgerichtes zum Nachtflug nur noch durch Klage beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe angegangen werden kann, wurde um Spenden gebeten. Die kalkulierten Kosten für diesen durch die Kanzlei Boermann aus Berlin und der Stuttgarter Kanzlei Zuck übernommenen Mandate werden bei 70.000 Euro liegen. Die Klageführung erfolgt durch bisherige Kläger des BvBB e.V.. Die meisten Bürgerinitiativen unterstützen finanziell diesen Klageweg. Bisher sind dort 60.000 Euro zusammengekommen. Sollte die Klage erfolglos bleiben, steht der Weg zum Europäischen Menchengerichtshof in Straßburg frei. Hier wäre dann die gesamte Planung des Flughafens auf dem Prüfstand. Weitere Kosten in Höhe von 50.000 Euro kommen dann auf die Kläger zu.
"Grundsätzlich ist ein geschlossenes Auftreten aller Bürgerinitiativen das Ziel", betonte Thomas Schölzchen vom Sprecherrat. Unabhängig von naturgemäß vorhandenen Interessen und Befindlichkeiten, wie es bei den Flugrouten teilweise leider noch der Fall ist, müssen die Gemeinsamkeiten herausgestellt werden. Das sind Nachtflugverbot, die Verhinderung eines weiteren Ausbaus sowie umfängliche Schallschutzmaßnahmen für alle Betroffene. Die BI Gosener Wiesen wird sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einsetzen.
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Infomaterial wie Button, Karten, Flyer und KfZ Fahnen. |
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Thema: Klageunterstützung für den BvBB. |
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Beginn: Rückblick auf Aktivitäten der BI. |
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Teile des Sprecherrates und Gosens Ortsvorsteher (2 v.r.) |
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Peter Waschinsky bei einem seiner drei Auftritte. |
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Das letzte Haus im Hintergrund liegt im "Nachtschutzgebiet" und ist somit berechtigt für Schallschutzmaßnahmen. Die anderen Häuser nicht. Die Linie geht quer durch den Ort. Absurd. |
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