Minister Jörg Vogelsänger im Interview

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von André Organiska. Auch in Erkner hat der Wahlkampf für die bevorstehende Bundestags- und Landtagswahl begonnen. Der SPD-Ortsverein Erkner/ Gosen-Neu Zittau hatte für zwei Infostände prominente Unterstützung erhalten. Jeweils von 9 bis 11 Uhr besetzte man am Gosener Einkaufszentrum Müggelpark und neben dem Supermarkt am Erkneraner Hohenbinder Weg mit eigenen Mitgliedern die roten Schirme. 


Jeweils eine Stunde erschienen Infratrukturminister Jörg Vogelsänger und Bundestagskandidat Lars Wendland gemeinsam zur Unterstützung. Verwirrung gab es für interessierte Bürger in Erkner. In zuvor durch die Partei verteilte Flyer hieß es, dass man sich in Erkner an der Kreuzung Friedrichstraße Ecke Seestraße präsentieren würde. Kurzerhand zog man jedoch zum Hohenbinder Weg, direkt neben einen Supermarkt. Auf Nachfrage erfuhr mach mannigfaltige Gründe. Von "das war ohnehin geplant", über "am eigentlich geplanten Standort präsentierte sich zeitgleich eine religiöse Gruppierung" bis zu "in Erkner wissen die Leute doch wo wie stehen, wenn nicht dort dann eben hier". Angereiste Presse hatte den Erkneraner SPD-Stand nur durch zufälliges Vorbeifahren gefunden. 


 
Gegen 10 Uhr erschien in Erkner die Wahlkampfhilfen durch Vogelsänger und Wendland. Sie äußerten sich, entgegen der Ortsbezirksmitglieder, auch zum Flughafen BER Schönefeld. Bundestagskandidat Lars Wendland "steckt im Bundestagswahlkampf, hat aber Kenntnis vom Ausgang des Volksbegehrens und anstehender Bundesratsinitiativen zum Thema Nachtflug". Weitergehende Aussagen gab er dazu nicht ab. Dagegen Minister im Platzeck-Kabinett und SPD-Vorsitzender des Landkreises Oder-Spree, Jörg Vogelsänger. Er betonte die Notwendigkeit von Verkehr und die dadurch entstehenden Schwierigkeiten. "Er persönlich würde es soweit es geht vermeiden zu fliegen, könne es aber nie ganz verhindern". Er bezweifele, dass Fluglärmgegner nicht auch generell etwas gegen das Fliegen hätten. Zudem sei die Entwicklung der "Dresdener Bahn" eine weitere Möglichkeit Verkehr von der Luft auf die Schiene zu bekommen. "Er sehe nicht, dass  Flugverkehr unendlich wachsen müsse". Vogelsänger bejahte zudem, dass der nun gewählte Flughafenstandort BER nicht Raumverträglich sei. In Bezug auf die aktuelle Bundesratsinitiativen zum Nachtflugverbot schätzte Vogelsänger ein, dass die Initiative aus Rheinland-Pfalz scheitern wird. "Er ist nicht bereit, bei Sachen mitzumachen, die keine Chance hätten eine Mehrheit im Bundesrat zu erhalten".

Extra aus Lichtenrade und Mahlow nach Erkner angereiste Fluglärmbetroffene zeigten sich enttäuscht. "Es handelt sich um althehrgebrachte Worthülsen, die als Politikersprech zuvor festgelegt wurden." Für sie ein weitere Motivation, unermüdlich gegen Nachtflug, andauernde konsequenzfreie Geldverschwendung und am Ende gegen die falsche Standortentscheidung zu kämpfen. So findet am 27. Mai um 19 Uhr im Friedrichshagen die 100. Montagsdemonstration statt. Am 4. Juni werden die Fluglärmbetroffenen am Roten Rathaus aus Anlass des dort ab 17 Uhr stattfindenden Hoffestes des Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, ihren Willen kundtun. Und am 8. Juni wird es eine Demonstration in Schönefeld geben. Start ist hier 15 Uhr. 

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