Verweigertes Nachtflugverbot provoziert Großkonflikt

106.322 Brandenburger unterschrieben für ein Nachtflugverbot. Dies ist auch eine Quittung für fast 15 Jahre fast mafiosen Politikstils mit der ein Großflughafen in extrem dicht besiedeltes Gebiet gedrückt wurde, eine Fehlplanung von Anfang an. Das es ein Projekt der roten Zahlen wird mit seiner subventionierten Billigfliegerei, extrem klimaschädlich obendrein, beschreibt Frank Welskop in seinem Buch „BBI – Ein neuer Berliner Bankenskandal“ zurecht. Soziale Zecke werden gekürzt, damit zusätzliche Milliarden in Schönefeld verbuddelt werden können. 

 
Nun ist Rot-Rot nicht einmal bereit die Nachruhe von 22-6 Uhr zu wahren. Zurecht warnt Dagmar Enkelmann davor, daß sich der Volkszorn wie bei Stuttgart 21 zu einem Großkonflikt entwickeln wird. Man darf gespannt sein, wann sich die Landesregierung endlich dazu aufrafft auch dort Lärmschutz den Bürgern zu gewähren, wo einst das Planverfahren ganze Orte in betrügerischer Absicht herausgerechnet hat. Die Brandenburger Führungsspitze der Linken operiert darüber hinaus mit Lügen. Nirgendwo steht im Text des Volksbegehrens, daß ein neuer Flughafen gebaut werden soll. Das Kooperation mit Leipzig und anderen Standorten verkehrt wäre, mag bestenfalls Platzeck und seinen Vertrauten als Unsinn erscheinen. Überdies möchte man auch zur Kenntnis nehmen, daß Startpisten, die zwischen zwei große Siedlungsachsen geklemmt werden, ein strengeres Nachflugverbot erfordern. Da auf europaweite Regelungen zu schielen, wenngleich wünschenswert, kann nur als Flucht vor der eigenen Verantwortung gewertet werden. Freilich das eigentliche Plebiszit zum Nachtflugverbot könnte die Landtagswahl 2014 werden. Die Brandenburger Linke probiert offenbar ihre Wählerschaft schon in einer Legislatur zu halbieren.

Marko Ferst
15537 Gosen  


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