Prof. Dr. Nikolaus Herrmann, Chef des BAF. |
- Die Bürgerinitiative „Gosener Wiesen“ vertritt die Anwohner einer von den Flugrouten östlich des Flughafens mit am stärksten betroffenen Region.
- Die Region der Gosener Wiesen ist kein menschenleeres Gebiet, sondern ein dichtbesiedelter Bereich unmittelbar vor den Toren Berlins rund um Müggelheim, Karolinenhof, Wernsdorf, Gosen-Neu Zittau und Erkner mit mehreren zehntausend Einwohnern.
- Etwa die Hälfte aller in Richtung Osten startenden Maschinen werden künftig über die Gosener Wiesen geleitet, das sind alle großen schweren und damit besonders lärmintensiven Maschinen sowie alle Propellermaschinen. Dazu kommen sämtliche Landeanflüge aus Richtung Osten.
- Die Gosener Wiesen sind und bleiben damit eine der am stärksten vom Fluglärm betroffenen Regionen im Umfeld des Flughafens.
- Bei der sogenannten „Müggelseeroute“ werden zukünftig täglich bis zu 120 Starts über den Müggelsee geleitet und werden diesen radargeführt mittig überfliegen. Das jedoch nur bei Ostwind, d.h. lediglich an ca. einem Drittel der Tage eines Jahres. Landeanflüge führen nicht über den Müggelsee. Der Berliner Stadtteil Friedrichshagen wird nicht direkt überflogen.
- Verteilt auf die tägliche Hauptbetriebszeit des Flughafens von 06-22 Uhr finden also im Durchschnitt weniger als 8 Überflüge pro Stunde über den Müggelsee statt. Von einem permanenten „Lärmteppich“ über Friedrichshagen „donnernder Flugzeuge“ kann also nicht wirklich die Rede sein.
- Die „Müggelseeroute“ entlastet die Stadt Erkner mit fast 12.000 Einwohnern sowie die Anwohner der Gemeinden rund um die Gosener Wiesen von einer Doppelbelastung durch An- und Abflüge und folgt damit einer Empfehlung der Fluglärmkommission, Doppelbelastungen aus An- und Abflügen möglichst zu vermeiden.
- Der Müggelsee ist ein wichtiges und schützenswertes Berliner Naherholungsgebiet. Die Gosener Wiesen sind mit 402 ha Berlins größtes zusammenhängendes Naturschutzgebiet (NSG 25), FFH- Schutzgebiet der EU und Lebensraum zahlreicher geschützter Tier- und Pflanzenarten, die teilweise auf der Roten Liste der Kategorie 1, also besonders schützenswert, zugeordnet sind. Es ist Bestandteil des 1680 ha großen NATURA-2000 (FFH-7)-Gebietes Müggelspree/ Müggelsee, wobei der Müggelsee vom Wasser der die Gosener Wiesen durchquerenden Müggelspree gespeist wird. Westlich an das NSG Gosener Wiesen grenzt unmittelbar das 329 ha große NSG 29 Krumme Lake/ Pelzlake. Bestandteil des FFH-7 Gebietes ist auch die Special- Protected- Area (SPA)-05 nach EU-Vogelschutzrichtlinie. Darüber hinaus läuft derzeit nöstlich der Gosener Wiesen ein Planfeststellungsverfahren für ein Trinkwasserschutzgebiet. Aus Sicht des Naturschutzes ist die von den Gegnern der Müggelseeroute geforderte Umleitung aller Starts in Richtung Osten über die Gosener Wiesen also keine Alternative.
- Als Naherholungsgebiet wird die Region der Gosener Wiesen, genau wie der Müggelsee, Woche für Woche von zehntausenden Berlinern und Brandenburgern für Ausflüge in die wald- und wasserreiche Natur vor den Toren der Hauptstadt genutzt. So besuchen allein jährlich ca. 7.000 Schüler aus Berlin und Brandenburg das Naturschutzzentrum Kaniswall und informieren sich dort über das Zusammenwirken von Mensch, Natur und Umwelt. Dahme, Langer See, Große Krampe, Seddinsee, Dämmritzsee und Flakensee haben für die Bewohner der Berliner Stadtteile Müggelheim und Schmöckwitz, der Brandenburger Gemeinden Gosen-Neu Zittau und Wernsdorf oder der Stadt Erkner die gleiche Bedeutung wie der Müggelsee für die dortigen Anwohner! Was also ist besser daran, wenn das Naturschutzgebiet Gosener Wiesen mit Lärm, Flugzeugabgasen, Kerosinrückständen und Feinstaub zugunsten des Naherholungsgebietes Müggelsee belastet wird?
- Im Planfeststellungsbeschluss für den Flughafen wurde mehrfach auf die Vorläufigkeit der darin genannten, geradeaus führenden Flugrouten aufmerksam gemacht und darauf hingewiesen, dass sich diese bis zur Inbetriebnahme noch ändern können! Von einer völligen Überraschung durch die Änderung der Flugrouten konnte bei Veröffentlichung der Routenvorschläge durch die Deutsche Flugsicherung im Juli 2011 also nicht gesprochen werden.
Unter dem Gesichtspunkt einer gerechten Verteilung der unvermeidbaren Lärm- und Umweltbelastungen durch den künftigen Hauptstadt-Airport BER begrüßt die Bürgerinitiative „Gosener Wiesen“ die Aufteilung der Startrouten in östlicher Richtung auf die Gosener Wiesen und den Müggelsee. Das Leben mit dem Großflughafen wird damit auch für die Bewohner des Brandenburger Umlandes östlich Berlins etwas erträglicher. Hauptprobleme sind und bleiben der falsche Flughafenstandort unmittelbar am dichtbesiedelten Berliner Stadtrand, das Prinzip „Wirtschaftlichkeit vor Gesundheitsschutz“, welches sich in lediglich 5 Stunden Nachtruhe für die Anwohner des Flughafens manifestiert (Höchstrichterlich bestätigt zwar, letztlich aber von der Politik gewollt!) sowie die bisher völlig unzureichende Umsetzung des passiven Lärmschutzes für die Anwohner durch die Flughafengesellschaft. Einen Ausbau des Flughafens zum internationalen Drehkreuz mit weiteren Start-und Landebahnen darf es an diesem Standort nicht geben! Eine Alternative dafür wäre der ehemalige sowjetische Militärflughafen in Sperenberg. Dessen Entwidmung als Flughafen steht Mitte diesen Jahres bevor, was eine weitere Nutzung des Geländes für diesen Zweck nahezu unmöglich machen würde. Dies zu verhindern, liegt in der Hand der Brandenburger Landesregierung.
Für die Lösung all dieser Probleme im Interesse der Menschen im Umfeld des Flughafens wird sich die Bürgerinitiative „Gosener Wiesen“ in Zusammenarbeit mit anderen Vereinigungen und Bürgerinitiativen auch zukünftig mit Nachdruck einsetzen!
Für die Lösung all dieser Probleme im Interesse der Menschen im Umfeld des Flughafens wird sich die Bürgerinitiative „Gosener Wiesen“ in Zusammenarbeit mit anderen Vereinigungen und Bürgerinitiativen auch zukünftig mit Nachdruck einsetzen!
André Organiska und Thomas Schölzchen
für den Sprecherrat der Bürgerinitiative Gosener Wiesen
26.01.2012
Kontakt und weitere Informationen:
Bürgerinitiative Gosener Wiesen
André Organiska
Eichwalder Straße 34
15537 Gosen
Telefon: 03362/ 88 18 82
Telefax: 03362/ 88 17 16
E-Mail: info@bi-gosener-wiesen.de
Internet: www.bi-gosener-wiesen.de
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Eichwalder Straße 34
15537 Gosen
Telefon: 03362/ 88 18 82
Telefax: 03362/ 88 17 16
E-Mail: info@bi-gosener-wiesen.de
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